Schimmelpilz an Wand

Schimmelpilzschäden an Bauten

Ist in der Wohnung ein möglicher Schimmelpilzbefall entdeckt worden? Als Erstes ist zu klären, ob es sich um Schimmelpilz handelt. Ähnlich im Aussehen könnte es sich auch um Fogging oder einfach nur Dreck handeln. Handelt es sich um Dreck, kann dieses hygienische Problem einfach gesäubert werden. Bei Fogging oder Schimmelpilz sieht die Sache schon anders aus.

Gefahr durch Schimmelpilz?

Findet sich ein Schimmelpilz in ihrem Wohnraum? Als erstes „keine Panik“. Die meisten Erkrankungen durch Schimmelpilz entstehen durch befallene Nahrungsmittel. Die Pilze, von denen wir in der Wohnung Angst haben, sind, allgegenwärtig in der Natur unterwegs. So ist der Hausschwamm, als natürlicher Symbiont, in jedem Holz mit dabei. Sobald wir das Fenster auftun und lüften, strömen Pilzsporen herein, die sich auf den Wandoberflächen ablagern. Die sind immer dort und sind im Normalzustand auch kein Problem.

Liegt ein sichtbarer oder möglicher Schimmelpilzbefall vor, muss auf jeden Fall saniert werden, da eine Gefahr nie ausgeschlossen werden kann. Vor allem in Räumen, wo sind Kinder oder immungeschwächte Menschen befinden, sollte schnellstmöglich gehandelt werden. Das Immunsystem von den Kindern ist erst ab 15–16 Jahren komplett aufgebaut und ab den 45 Jahren kann es sein, dass es sich bereits wieder zurückentwickelt.

Warum kann Schimmelpilz entstehen?

Damit Schimmelpilz entstehen kann, braucht es ein ideales Klima, in dem sich es für den Pilz lohnt, sich auszubreiten: genügend Feuchtigkeit, ideale Temperatur und Nahrung, wobei die Nahrung durch organische Anteile im Staub immer vorhanden ist.

Auch sind zeitgenössische Bauwerke, mit hoher Dichtigkeit, stärker gefährdet als Bauten wie vor 50 Jahren. Um dieser Gefährdung zuvorkommen, ist es nötig, mit Lüftungstechnik zu arbeiten. Hier sollte auf eine Lösung gesetzt werden, die dezentral arbeitet und mit kurzen oder gar keinen Luft-Transportierenden Rohrleitungen funktioniert.

Feuchtigkeit messen

Wie alt ist der Schaden?

Ob und wie lange ein Pilz sich bereits im Bauteil verbreitet, kann nicht festgestellt werden. Da Pilze asexuell sind und somit genetisch identisch.

Welche Arten von Feuchtigkeit sind gefährdend?

Es gibt vielfältige Situationen, die zu übermässige Feuchtigkeit und dadurch zur Schimmelpilzbildung führen können.

  • Wasserschaden – Ist ein Wasserschaden aufgetreten, kann das je nach verbauter Materialien zu einer Kernsanierung führen.
  • Feuchte durch Kondensation an der Wand. Hier kann, je nach verbauten Materialien, gezielt saniert werden.
  • Steigende oder von aussen drückende feuchte. Hier ist der Ursprung des Auslösers festzustellen und durch Sanierungs-Massnahmen zu beheben. Ob im Innern eine gezielte Sanierung reicht, ist zu prüfen.

Warum entsteht Kondensation an der Wandoberfläche?

Je wärmer die Luft, umso mehr Feuchtigkeit kann dieses aufnehmen. Die Feuchtigkeit trennt sich von der Luft, sobald sie auf eine Oberfläche kommt, die kühler ist als die Luft. Es reicht bereits ein Unterschied von 6 bis 7 Grad von Raumluft zu Oberflächentemperatur, um Kondensat zu bilden. Vor allem im Frühjahr und im Herbst ist die Gefahr am grössten, da zu dieser Jahreszeit viel Feuchtigkeit in der Luft ist.

Schimmelpilz-Sanierung selbst machen?

Davon kann nur abgeraten werden. Merkt der Pilz, dass es ihm an den Kragen geht, so stösst er vermehrt Aflatoxin aus, um sich zu wehren. Der vorhin noch eher harmlose Pilz wird gefährlich. Auch das Desinfizieren der Oberfläche ist keine Sanierung, da der Pilz das Material tief durchdringt.

Um eine saubere Sanierung durchzuführen, ist einiges an Wissen und Werkzeug nötig. So muss der kontaminierte Bereich mit den nötigen Sicherheitsabständen hermetisch abgeschottet werden, um das Verschleppen zu verhindern. Möglicherweise kontaminierte Gegenstände (Möbel, Utensilien, Bücher) müssen eingepackt aus dem Haus gebracht werden und im freien gereinigt (Dampfstrahler) werden.

Um während der Sanierung auch sauber arbeiten zu können, ist es nötig einen Staubsauger mit H-Klasse Filter zu verwenden. Dazu kommen noch Schutzkleidungen und Werkzeug, dass nur zum Entfernen von Schimmelpilz kontaminierten Baumaterialien verwendet werden sollte. Ein Luftwäscher, der kontinuierlich auch noch die Luft reinigt, ist zu empfehlen.

Mit welchen Materialien sanieren

Um in Zukunft einen möglichen Befall von Schimmelpilz zu verhindern, sollte darauf geachtet werden, dem Pilz keine ideale Nahrungsquelle bereitzustellen. So sind Materialien mit organischem Anteil ideale Nahrung. Zu den organischen Materialien gehören Erdölbasierte.

Also wichtig: Nie mit Kunststoff sanieren!

Vorsorgeprinzip

Um dem Schimmelpilz bereits im Vorfeld gar kein Nährboden zu geben, sollte man mit Materialien arbeiten, die einen hohen pH-Wert (Basisch) vorweisen und gut mit Feuchtigkeit umgehen können.

So sind Materialien, die weniger Probleme verursachen:

Holzwerkstoffplatten wie beispielsweise die 3 Schichtplatte sind mit Melaminharz verklebt, dieses Harz ist künstlich und bietet wieder Nährboden für Schimmelpilz. Dies trifft dann zu, wenn die Platte immer wieder mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt. Sind Baumaterialien trocken, so sollte es keine Probleme geben.

Was kann in Zukunft getan werden, um Probleme zu verhindern

Ganz einfach und mit etwas Aufwand verbunden ist das Stosslüften, damit ist gemeint, das Fenster zu einem Raum komplett zu öffnen, wobei gleichzeitig Türe zu sind. Im Winter sollte man dies dreimal am Tag zu 5 Minuten machen. Im Frühjahr und Herbst reichen 1,5 bis 2 Minuten. So sollte nach dem Duschen eines Menschen gleich anschliessend gelüftet werden. Ideal wird die Veränderung durch das Lüften mit einem guten Hygrometer kontrolliert.

Wichtig zu wissen!

Genauere Angaben zum Lüften finden sie bei den jeweiligen Behörden. Allgemein ist zu wissen, dass bei einem Schaden nur ein Gericht den Sachverhalt regeln kann und darf.

Links zum Thema